Preis einer Rassekatze

 

Katzenzüchter sollten ihre Tiere lieben und die Zucht verantwortungsvoll und im Sinne der Tiere betreiben.

Deshalb suchen wir unsere Tiere sehr sorgfältig aus, schauen, dass sie einen guten Charakter, ein typvolles Aussehen besitzen und aus verantwortungsvollen und gesunden Zuchten stammen. Dann ist kein Weg zu weit und die Zuchttiere kosten um die 1400,- € oder mehr.

Die Elterntiere sollten "PKD" (Nierenerkrankung) und „HCM“ (Herzmuskelschwäche) frei sein – beides Erberkrankungen, die übrigens jede Katze haben kann, nicht nur Rassekatzen und die leider unheilbar sind. Sie bedeuten für ihre Katze machmal ein langes Leiden und einen schrecklichen Tod, den man vermeiden kann.

 

Damit die Tiere auch gesund bleiben, werden sie von uns regelmäßig entwurmt, tierärztlich durchgecheckt und geimpft. Dann kommen noch sämtliche anderen Blutbilder vor jeder Deckung dazu, wie z.B. FIP, FIV und Leukose, um die Tiere vor diesen ansteckenden Krankheiten zu schützen. Die Blutgruppenbestimmung ist ebenfalls sehr wichtig, da man nicht alle Blutgruppen untereinander verpaaren kann. Es kann zu einer Blutgruppenunverträglichkeit kommen, die durch Unwissenheit meist zum Tod der Kitten führt.

Zur Geburtsvorsorge einer Katze gehören oft ein Ultraschall zur Bestätigung der Trächtigkeit und eine Röntgenaufnahme eine Woche vor Gebursttermin dazu, um die Anzahl der zu erwartenden Baby vorhersagen zu können. Als „Geburtshelfer“ weiß man dann, wann die Geburt beendet ist und die Katze nicht in Gefahr ist, an einem verbliebenen Kitten qualvoll zu sterben. Und sollte es leider dazu kommen, dass die Geburt nicht voranschreitet, so muss mittels eines weiteren Röntgenbildes die Größe der Babys ermittelt werden und je nach dem ein Kaiserschnitt in Betracht gezogen werden. Auch in der Aufzucht bedarf es oft der Unterstützung der Mutterkatze. Manchmal durch Kolostrumgabe der Babys in den ersten zwei Stunden nach der Geburt, wenn sie noch nicht von der Mama trinken. Oder durch Zufüttern, wenn die Gewichtszunahme nicht so läuft, wie es zu erwarten wäre. Auch die Mutterkatze bedarf einer besonderen Fürsorge und Ernährung.

Ich lese leider immer wieder Anzeigen von Menschen, die ihre Tiere noch nicht einmal grundimmunisieren lassen und diese dann für einen "Billigpreis" verkaufen. Das stimmt mich sehr traurig! Es gibt genügend Fälle, bei denen sich hinterher herausstellt, dass es sich bei dem „Schnäppchen“ doch um kranke oder verhaltensauffällige Katzen handelt. Im schlimmsten Fall muss man dann mit hohen Tierarztkosten und/oder dem frühen Tod des neuen Familienmitglieds rechnen.

 

Stammbaum? Für was brauche ich den?

Diesen bekommt man nur für ein Jungtier, wenn man in einem Katzenzuchtverein ist, der strenge Auflagen hinsichtlich der Haltung und Zucht hat. So darf ein regulärer Züchter z.B.  in der Regel nur 1-2 Würfe pro Tier im Jahr haben und seine Jungtiere nicht vor der 13. Lebenswoche abgeben. Außerdem kann nur ein Stammbaum Auskunft darüber geben, wie stark die Tiere durch Inzucht erblich belastet sind, oder nicht.

 

Und dann ist da noch der Charakter! Dieser wird zum einen von den Elterntieren vererbt zum anderen durch das Umfeld geprägt. Wünschen Sie sich Stubentiger, die gut sozialisiert sind, weil sie im Katzenverband aufgewachsen sind? Mit denen man sich liebevoll beschäftigt hat, so dass sie verspielt, zutraulich und verschmust sind?

 

Sucht man ein Kätzchen über die gängigen Internetportale, so wundert man sich doch über die enormen Preisunterschiede.

Diese sind zum einen dadurch begründet, dass die Kitten unterschiedlich abgegeben werden (z.B. gechipt oder nicht, welche Impfungen das Tier erhalten hat, aktuelles Gesundheitszeugnis, Vorsorgeuntersuchungen) und auch die Wurfstärke entscheidet darüber, wie sich die Kosten auf die einzelnen Tiere verteilen lassen. Außerdem fließt ebenfalls die Seltenheit und die Qualtät des Rassestandards in die Preisbildung mit ein.

Zum anderen sollte man vorsichtig unterscheiden zwischen Schwarzzüchtern und offiziellen Züchtern. ......leider gibt es sie, die Schwarzzuchten......die auf Masse „produzieren“, oder sogenannte "Kellerzuchten" und vieles mehr….. 

Viele Inserate lauten: „Reinrassige Britisch Kurzhaar Kätzchen mit Papieren zu verkaufen“. Reinrassig bedeutet dann: die Eltern haben einen Stammbaum. Die Papiere sind dann anstelle des vermuteten Stammbaumes, meist: Impfausweis und gegebenenfalls noch ein tierärztliches Gesundheitszeugnis. Oder „..Kitten mit Stammbaum“, kann auch heißen: da die Eltern ein Stammbaum-Papier haben, haben die Kitten zwangsläufig auch einen „Stammbaum“, aber eben nicht das gemeinte Dokument eines anerkannten Katzenzuchtvereins.

Mittlerweile lässt sich aber umgekehrt auch nicht immer vom Preis einer Rassekasse allein auf die Qualität einer Zucht schließen und 

"Schwarze Schafe" gibt es natürlich auch unter offiziellen Züchtern. Deshalb Augen auf beim Katzenkauf !!

 

Ich hoffe, ich konnte Ihnen einen kleinen Einblick in die Katzenzucht gewähren und ein wenig Licht in den „Anzeigen-Dschungel“ bringen.

Es wünscht Ihnen alles Liebe und Gute!

 

Ihre

Sandra Roder