Ein oder zwei Kätzchen?  - Versuch´s mal mit Zweisamkeit

 

Das Leben mit zwei Katzen ist so abwechslungsreich und bezaubernd, dass die Entscheidung, sich von vornherein ein Pärchen zuzulegen, immer richtig ist. Vor allem, wenn es sich um reine Hauskatzen handelt, die keinen Freigang haben.

Denn eine zweite Katze ist das Wichtigste gegen Katzenlangeweile. Sie können sich miteinander beschäftigen und vertreiben sich gemeinsam die Zeit. Mal sind die Miezen heiß verliebt und schmusen gemeinsam, mal ignorieren sie sich hochnäsig, um sich anschließend wieder mit einem Nasenkuss zu begrüßen. Zwischendurch spielen sie total verrückt miteinander, versuchen sich gegenseitig zu fangen und raufen spielerisch miteinander. Langweilig wird es mit einem Katzengefährten zum Glück nicht.

Ist eine Einzelkatze den Großteil des Tages allerdings alleine Zuhause, ist es kein Wunder, wenn sie dort vor Langeweile halb umkommt. Entweder sie muss sich 20 Stunden lang einem Kratzbaumtraum hingeben, oder sie geht die Wände hoch, was den Tapeten, Vorhängen und dem Mobiliar nicht gut bekommt.

 

Alles mal zwei: Zwei Katzen bedeuten natürlich auch zwei Katzentoiletten, zweimal Futter und Impfkosten. Das schreckt schon manchen ab, sich auf ein Katzenpaar einzulassen.

Aber „mal zwei“ sind auch die Katzenzuneigung, ihre Liebe, ihr Schnurren, ihre kleinen Launen und Vorlieben. Fast immer ist eine zum Kraulen da, eine findet die Fernsehstunde zum Kuscheln ideal, die andere reizt die Büroarbeit mehr.

Das ist Leben in der Bude -  und Wärme, im positiven Sinne. Denn zwei geben auch immer doppelt zurück, was sie von uns bekommen: Zuwendung, Zuneigung und Zärtlichkeit.

 

Mancher Katzenfreund hat vielleicht die Befürchtung, er wäre für zwei Katzen nur der Dosenöffner und Schmusen würden die beiden nur noch miteinander. Das passiert nicht!

Wie gut sich eine Beziehung zu seinen Katzen entwickelt hängt einzig und alleine davon ab, wie viel Zeit und Zuwendung wir ihnen schenken.

 

Doch Vorsicht, einer zufriedenen Einzelkatze nun eine zweite vor die Nase zu setzten, käme einer Zwangsehe ziemlich nahe. Rundum glückliche Katzenehen werden nämlich schon in der Jugend geschlossen -  unter Geschwistern, zwischen Jung und Alt -  auf jeden Fall zwischen solchen Tieren, die sich die meiste Zeit ihres Lebens mit einer anderen Katze Haus, Hof und Halter teilten. Sie kennen es nicht anders und vermissen ihren Kumpel, wenn er nicht oder nicht mehr da ist.

Woran kann man das erkennen? Diese Katzen scheinen echt zu trauern, sie suchen nach ihrem Freund, sie verhalten sich merkwürdig, sie werden trübsinnig oder entwickeln plötzlich Unarten. Heute weiß man, dass Katzen umso weniger Zusammenhalt entwickeln, je freier sie leben. Verwilderte Katzengruppen sind eher ein lockerer Haufen, die sich Raum, „Maus“ und Matten teilen. Dies ist nicht zu vergleichen mit der Bindung, die ein Katzenpaar zueinander hat, das zusammen aufgewachsen ist, nie getrennt wurde und in einem liebevollen Zuhause auch nie richtig erwachsen werden musste. 

 

(Quellen:  Aller guten Katzen sind…? Der Mehrkatzen-Haushalt“ von Sabine Scholl / "Zwei Katzen, doppeltes Glück" von Isabella Lauer)

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